Ursprung
Friesland heißt die Region an der Nordsee, die sowohl zu Deutschland wie auch zu den Niederlanden gehört. Die Sportart „Bosseln“ gehört zu ihren Exportschlagern. Das Straßenboßeln ist Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden. Die Ostfriesen bracht ihre Sportart an den Niederrhein, weil sie zum Arbeiten in die Gegend kamen und in ihrer Freizeit bosselten.
Spielidee
Im Bosseln gibt es verschiedene Wurftechniken. Entscheidend ist dabei, daß der Kloot so weit wie möglich fliegt, bevor er aufkommt. Die einfachste Form der Wurftechnik ähnelt der des Kegelns. Dabei wird der gestreckte Wurfarm zum Schwungholen im Laufen von hinten nach vorne geführt. Er wird unter der Hand, das heißt, der Arm wird an der Hüfte vorbeigeführt und nicht, wie beispielsweise beim Handball, über die Schulter gehoben.
Die traditionelle Wettkampfart im Klootschießen ist der Feldkampf, in dem zwei Mannschaften gegeneinander antreten. Wettkampfgelände ist die unbenutzte Feldflur, daher fällt die Saison der Klootschießer in die Winterzeit, wenn die Äcker brachliegen. Es wird Wert auf einen Untergrund gelegt, auf dem der Kloot noch lange rollen kann, nachdem er auf den Boden gekommen ist.
Beim Standkampf wird auf Weite geworfen. Dabei wird von einem festen Abwurfpunkt aus bis zu der Stelle gemessen, an der der Kloot nach dem Flug aufschlägt.
Regelwerk
Beim Mannschafts-Wettkampf besteht die Mannschaft aus 5 Spielern. Gewonnen hat das Team, das die Strecke mit den wenigsten Stößen zurücklegt. Beim Einzel-Wettbewerb ist derjenige Spieler Sieger, der mit 10 Stößen hintereinander die weiteste Strecke zurücklegt.
Spielgerät
Gespielt wird mit Kunststoffkugeln, die einen Durchmesser von 12 cm bei den Herren und 11 cm bei den Damen haben. Beim Wettkampf sind auch Gummikugeln mit einem Durchmesser von 10,5 cm erlaubt.
Putzlappen zum Säubern der Kugeln sowie Kraber zum Herausholen der Kugeln aus Gebüsch sind weitere Hilfsmittel beim Bosseln. Die Spieler tragen ganz normale Sportbekleidung. „Von der Ausstattung her ist Bosseln ein einfacher Sport,“ betont Volkers.
Die Rücksichtnahme auf andere Verkehrsteilnehmer, Konzentration, ein Gefühl für Raum und die Gegebenheiten vor Ort, Kondition, Kraft, Beweglichkeit der Arme und Konstanz sind Eigenschaften, die ein idealer Bossel-Spieler mitbringt. Da es kein Spielgeschehen gibt, das sich über eine bestimmte Zeit gleichmäßig verteilt, sollte das Bossel-Spieler die Leistung schon explosionsartig abrufen können.
In Duisburg
Duisburger können in Düsseldorf bossen. Der Düsseldorfer Verein ist einer von vier Vereinen, der dem nordrhein-westfälischen Verband angehört. Willich, Wülfrath und Jöllenbeck bei Bielefeld sind die anderen Orte, in denen Bosseln vereinsmäßig betrieben wird. Daß Düsseldorf dabei der erfolgreichste Verein ist, was Meisterschaften anbelangt, sei hier nur am Rande erwähnt.