Ursprung
Die Capoeira ist eine Kampfkunstart, die aus Brasilien stammt. Seine Wurzeln liegen in der Kolonialzeit, als afrikanische Sklaven in die portugiesische Kolonie in Südamerika verschleppt wurden. Sie verbanden verschiedene Kampfarten und Tänze zu einer neuen Sportart.
Spielidee
Die Capoeira findet in einer „Roda“ statt; das portugiesische Wort meint eine Runde. Dabei stehen alle Teilnehmer in einem Kreis, wobei sich an einer Stelle dieses Kreises die Musiker versammeln. „Es müssen zwei Teilnehmer im Kreis sein; wie viele außen dabei sind, ist nicht vorgeschrieben. Es macht aber wenig Sinn, wenn mehr als 10 Musiker anwesend sind, “ berichtet Kroker.
„Die Capoeira vereint Akrobatik, Kampfsport, Rhythmik, Reaktionsfähigkeit, Improvisation und Kreativität miteinander. Gelenkigkeit, Sprungkraft, Reaktionsschnelligkeit, Leichtsinnigkeit, körperlich Fitness und Offenheit für Neues“, benennt Kroker als Grundvoraussetzungen. Wichtig dabei: Zwischen beiden Capoeira-Kämpfern wird kein Wettkampf ausgefochten. „Es gibt keinen Schiedsrichter, der beispielsweise sagt, ob jemand einen korrekten Treffer gelandet hat“, berichtet Kroker. Auf jede Offensiv-Bewegung folgt eine Defensiv-Bewegung des Anderen, aus einer Defensiv-Bewegung wird fließend eine Offensiv-Bewegung. Ob dabei eher die Kooperation oder die Konfrontation im Vordergrund steht, entscheiden die Spieler selbst. Dieses Gespräch kann je nach Können und Stimmung eher friedlicheren Charakter haben oder auch in einen Kampf münden. Am Ende steht kein Gewinner oder Verlierer fest.“ Beim Capoeira gibt es jede Menge Tritt, Fausthiebe, Kopfstöße, Ring-, Wurf- und Hebeltechniken sowie Sprünge. „Ein Kampf kann bis zu 30 Minuten, aber auch nur 1 Minute dauern. In der Praxis entscheidet der ranghöhere Kämpfer, wann ein Kampf zu Ende ist.“
Spielgerät
Eine weiße Hose und ein T-Shirt gehören zur Bekleidung. „Spiel so, wie du rumläufst. Man kann den Capoeiro in ganz normaler Straßenbekleidung betreiben. Die Capoeiro wird traditionell barfuß gespielt, “ berichtet Kroker.
In Duisburg
Capoeira ist inzwischen auch bei uns in Deutschland angekommen, wie Tobias Kroker vom Duisburger Capoeira-Verein „Irmaos da Liberdade“ berichten kann. „Der Name bedeutet `Geschwister der Freiheit´.“ Den Duisburger Capoeira Verein gibt es seit dem Jahre 2003. www.duisburg-capoeira.de heißt die Internet-Adresse des Vereins; dort sind auch die Trainingszeiten enthalten. „Wir sind eine verbandsunabhängige Mannschaft. Der Capoeira ist überhaupt eine unorganisierte Sportart, “ betont Kroker. Von Meisterschaften und Turnieren kann hier also nicht berichtet werden. „Capoeira ist Selbstzweck. Man kann damit nichts werden.“