Bilanzpressekonferenz des Stadtsportbund Duisburg zum Jahresausklang
(Duisburg, 19.12.2022) Mit Blick auf das zurückliegende Jahr stellt der Vorsitzende des Stadtsportbunds Duisburg, Joachim Gossow fest: „Der Sport ist zurück.“ Nach zwei Jahren Pandemie-Pause konnte der SSB in diesem Jahr seine Angebote nahezu vollständig wieder an den Start bringen. Manches gelang sogar zweimal: Die Duisburger Sportschau ging 2022 gleich doppelt über die Bühne. Zunächst im April als Jubiläumsfest in der Mercatorhalle und dann im November mit dem Comeback zum üblichen Termin.
Der Vorsitzende des Stadtsportbunds blickte zugleich voraus auf das kommende Sportjahr: „Eine solche Fülle an Veranstaltungen und hochrangingen Wettbewerben wie 2023 hatten wir auch vor der Pandemie nicht. Der Rhein-Ruhr-Marathon geht in seine 40. Auflage. Die Kanu-Weltmeisterschaft sorgt für vollbesetzte Tribünen auf unserer Regatta-Bahn und die Ruhr-Games sind nach 2018 ebenfalls wieder im Landschaftspark Duisburg zu Gast.“ Insgesamt sind es mehr 15 Sport-Großveranstaltungen in nächsten Jahr.
Die Stadt habe die Chance, sich im nächsten Jahr auf der nationalen und internationalen Bühne wahrnehmbar zu präsentieren. 2023 biete Duisburg eine große Chance, so Joachim Gossow. „Um diese Chance zu nutzen, ist es notwendig, dass die Sportmarketing-Konzeption, die wir bereits 2017 angeregt haben, jetzt zügig umgesetzt wird“, so der Anfang April 2022 neu gewählte SSB-Vorsitzende.
Aufholen nach Corona
Zu den weiteren Aufgaben in 2023 gehöre es, das Aufholen nach Corona fortzusetzen, erklärte das geschäftsführende Vorstandsmitglied des SSB, Uwe Busch. Als Beispiel nannte er dafür die leicht gestiegene Zahl an Vereinsmitgliedschaften. 92095 Duisburgerinnen und Duisburger seien Mitglied in einem Sportklub. Das sind 274 mehr als 2021. Dennoch, die Zahl liegt deutlich hinter der von 2020, also zu Beginn der Corona-Pandemie zurück. Damals waren über 97.000 Menschen Mitglied in einem Sportverein.
Zu der Aufgabe, Versäumtes nachzuarbeiten, zählen auch die Schwimmlernkurse, die der Stadtsportbund in 2022 für Schülerinnen und Schüler angeboten hatte. 1066 Kinder wagten den Sprung ins Wasser. Unter der Federführung von Karl-Heinz Dinter hat der SSB hatte die kostenlosen Kurse eingerichtet, nachdem während der Pandemie der Schwimmunterricht an vielen Schulen ausfallen musste. 140 Sportgutscheine ermöglichen Erstklässlern kostenlos erste Trainingseinheiten in ihrem Lieblingsverein.
In den Themenkreis „Aufholen nach Corona“ hat der SSB darüber hinaus die zusätzlichen Kurse zur Übungsleiterausbildung gestellt. Aufgrund der Pandemie sind vielen Vereinen Trainerinnen und Trainer verloren gegangen. Ebenfalls in diesem Jahr habe der SSB begonnen, die im Pakt für den Sport formulierten Ziele anzugehen. Als Beispiel nannte Uwe Busch die „Anpassung der Bezuschussung von Platzanlagen“. Inhaltlich wurde der „Sportmotorische Test in Klasse 2“ im Stadtbezirk Homberg/Ruhrort/Baerl testweise umgesetzt.
Ukraine- und Energie-Krise
Uwe Busch verwies zugleich darauf, dass auch 2022 ein „Krisenjahr“ gewesen sei. Der Zustrom von Flüchtlingen aus der Ukraine habe Auswirkungen auf die Hallenkapazitäten gehabt. Zum Glück sei es gelungen, die Sporthallen sehr schnell wieder freizuziehen. Der SSB habe sich zudem dafür eingesetzt, gerade den geflüchteten Kindern Freude an der Freizeit zu schenken. Das Sportmobil der SSB Duisburg habe an den unterschiedlichen Flüchtlingsunterkünften Station gemacht. „Wir haben mehr als 450 Kindern eine gute Zeit geschenkt und ihnen auf spielerische Weise ein Sportangebot ermöglicht“, sagte Christoph Gehrt-Butry, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des SSB. Gemeinsam mit den Vereinen habe man ebenfalls Mitgliedschaften in Sportklubs ermöglicht, um so eine nachhaltige Unterstützung auf dem Weg zur Integration zu sichern.
Derzeit beschäftige den SSB als Dachverband von insgesamt 379 Vereinen die Energiekrise. Mit einem Brandbrief an den Oberbürgermeister habe man auf die unter Umständen existenzgefährdende Situation für die Klubs aufgrund der enorm gestiegen Kosten für Strom und Wärme aufmerksam gemacht. „Dieses Thema wird uns auch weiterhin beschäftigen und wir bleiben am Ball, bis sichergestellt ist, dass die Vereine notwendige finanzielle Hilfen erhalten“, so Uwe Busch. Er fügte hinzu: „Das neue Normal ist, dass es kein Normal gibt, sondern immer einen neuen Krisenmodus.“ Darauf müsse sich der SSB als Lobbyist für den Sport in der Stadt auch weiterhin einstellen. Es gehe darum, die Interessen der Klubs und ihrer Mitglieder in der öffentlichen Diskussion zu vertreten. Zugleich seien aber auch Rat und Beratung weiterhin stark gefragt.
Neue SSB-Struktur funktioniert
Ein Themenfeld, das den SSB über fünf Jahre beschäftigt habe, konnte man in diesem Jahr abschließen. Mit der Neuwahl des Vorstands am 5. April haben die Mitgliedsvereine auch die Satzungsänderung beschlossen. Der Vorstand besteht jetzt aus den drei ehrenamtlichen Mitglieder Joachim Gossow als Vorsitzender sowie Susanne Hering als Stellvertreterin und Karl-Heinz Dinter als Stellvertreter. Darüber hinaus gehören Uwe Busch und Christoph Gehrt-Butry als hauptamtliche geschäftsführende Mitglieder dem Vorstand an.
Susanne Hering, die als Juristin den Prozess wesentlich begleitet hatte, sagte dazu: „Die Mühe und Zeit, die wir im Vorfeld aufgewandt haben, hat sich gelohnt. Die neue Struktur funktioniert reibungslos und macht uns handlungsfähig.“ Angesichts der Vielzahl der Themen und Herausforderungen sei dies auch dringend notwendig. Joachim Gossow: „Wir sind sehr gut durch das Jahr gekommen und wir wollen, dass 2023 ein echtes Sportjahr für Duisburg wird. Dafür haben wir uns rechtzeitig in Form gebracht.“