Fotos: Bartos Galus
Nach Mitgliederversammlung mit Satzungsänderung am Dienstag im Steinhof Duisburg
DUISBURG (05.04.2022). Hans-Joachim Gossow hat den Vorsitz des Stadtsportbund Duisburg übernommen. Die Vertreter der knapp 400 Vereine innerhalb des SSB mit mehr als 92.000 Mitgliedern wählten den 62-Jährigen während der Mitgliederversammlung am Dienstag im Steinhof in Huckingen einstimmig in sein neues Amt.
Die Delegierten aus den 75 anwesenden Vereinen bestimmten Susanne Hering zur Stellvertretenden Vorsitzenden und Karl-Heinz Dinter zum Stellvertretenden Vorsitzenden. Beide Stellvertreter wurden ebenfalls einstimmig gewählt. Die Amtszeit des ehrenamtlichen Vorstands beträgt vier Jahre. Erstmals in seiner 50-jährigen Geschichte hat der Dachverband der Duisburger Sportvereine zusätzlich zwei hauptamtliche Vorstandsmitglieder. Uwe Busch, als Geschäftsführer des SSB, und sein Stellvertreter Christoph Gehrt-Butry übernehmen diese neu geschaffenen Positionen.
In den neu geschaffenen Beirat wählten die Vereinsvertreter: Andreas Vanek, Peter Joppa, Dieter Winnig und Sandra Niedzwiedz. Auch die Mitglieder des Beirats erhielten die einhellige Zustimmung der Mitgliederversammlung. Als geborenes Mitglied gehört die Vorsitzende der Sportjungend im SSB, Bettina Winnig, diesem Gremium an. Ebenfalls als neues Gremium führte der Stadtsportbund die „ständige Konferenz“ ein, die den ehemaligen Hauptausschuss ersetzt.
Möglich wurde diese Neustrukturierung durch eine Satzungsänderung. Die Vereinsvertreter hatten einem entsprechenden Vorschlag vor den Wahlen zum Vorstand ebenfalls bei nur einer Gegenstimme zugestimmt. Notwendig war eine zwei Drittel Mehrheit.
In seiner Rede nach seiner Wahl sagte Hans-Joachim Gossow: „Der Stadtsportbund hat sich mit dem engen Schulterschluss zwischen Ehrenamt und hauptamtlichen Mitgliedern eine zukunftsfähige Struktur gegeben.“
OB Sören Link: Sport als größte Bürgerbewegung in der Stadt
An dem Mitgliedertreffen nahmen Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link sowie Stefan Klett, Präsident des Landessportbunds, und der Sportdezernent Martin Linne teil. Oberbürgermeister Sören Link nannte in seinem Grußwort den Sport die „größte Bürgerbewegung der Stadt“, für den die Stadt bestmögliche Bedingungen schaffen will. Sören Link blickte zurück auf die Herausforderung für den Sport durch die Pandemie. Er schaute zugleich voraus: Die Aufnahme der Flüchtlinge aus der Ukraine und ihre Unterbringung in Sporthallen fordere kreativen Lösungen von den Vereinen ein. Link sagte zu: „Wir wollen die Hallen so schnell wie möglich wieder freigeben.“
Im Rahmen der Mitgliederversammlung präsentierte der Vorstand seine Bilanz für die vergangenen drei Jahre. Der SSB ist wirtschaftlich gesund bei einem Jahresumsatz von etwa 7,6 Millionen Euro. Für die Jahre 2022 und 2023 soll der Umsatz auf 8,9 Millionen Euro steigen. Knapp 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für den SSB tätig.
Im Tätigkeitsbericht des Vorstands blickte Hans-Joachim Gossow auf eine herausfordernde Zeit zurück:
Der Stadtsportbund engagierte sich auf vielfältige Weise, die Folgen für die Vereine durch die Corona-Infektion abzumildern.
Zugleich musste der SSB zweimal den Rhein-Ruhr-Marathon in eine virtuelle Laufveranstaltung umwandeln. Am 12. Juni läuft Duisburg bei der 39. Auflage des City-Marathons wieder analog.
Die Sportschau 2020 fand als Online-Rückblick auf 40 Jahre Sportschau statt. Die Wiederaufnahme im Jahr 2021 ist auf den 29. April verschoben worden.
Nicht einmal seinen 50. Geburtstag konnte der Dachverband im vergangenen Jahr würdig feiern.
Die Zahl der Vereinsmitglieder ging während der Pandemie um 3,5 Prozent auf knapp 92.000 zurück. 25 Vereine lösten sich in diesem Zeitraum auf.
Was gelang:
Der SSB verlängerte mit der Stadt Duisburg den Pakt für den Sport bis zum Jahr 2025 zu erheblich besseren Bedingungen für die Vereine.
Im Auftrag des Landes verteilte der Stadtsportbund 6,7 Millionen Euro an 40 Vereine über das Projekt Moderne Sportstätte 2022.
Das Online-Fitness-Programm bewegdich@home ermöglichte wichtige Erfahrungen im Bereich der Produktion von eigenen Internet-Video-Formaten.
Der SSB hat ein Leistungssportprogramm entwickelt, zu dem sowohl Hilfe bei der Suche nach beruflichen Perspektiven für Spitzensportler zählt als auch die gezielte Förderung von Vereinen, die Talente für den Sprung auf die großen nationalen und internationalen Bühnen vorbereiten.
Als aktuelle Herausforderung nannte Joachim Gossow :
- die Rückkehr des Sports zum Normalbetrieb nach zwei Jahren Pandemie
- die Flüchtlingskrise angesichts des Kriegs in der Ukraine. Der SSB wird seinen Beitrag dazu leisten, die Geflüchteten in Duisburg zu unterstützen.
Darüber hinaus wird der SSB das ehemalige Vereinsheim des Wanheimer Kanuclubs in ein Mehrgenerationenhaus für den Sport umwandeln.
Ebenfalls zu den wesentlichen Aufgaben in den vergangenen drei Jahren habe die Arbeit an der neuen Satzung gehört. Den Auftrag zur Neugestaltung hatte die Mitgliederversammlung dem Vorstand bei der Sitzung 2019 erteilt.
Die wesentlichen Änderungen sind:
- Zu den drei ehrenamtlichen und von der Mitgliederversammlung gewählten Vorstandsmitgliedern kommen zwei weitere hauptamtliche Vorstände hinzu. Diese werden von dem auf vier Jahre gewählten Vorstand bestellt.
- Statt des bisherigen Gesamtvorstands unterstützt ein Beirat die Arbeit des Führungsgremiums. Die vier Mitglieder dieses Beirats wurden am Dienstag ebenfalls gewählt. Als geborenes Mitglied gehört auch die Vorsitzende der Sportjugend diesem Gremium an.
- Der bisherige Hauptausschuss, in dem unter anderem die Vertreter der 34 Fachschaften mitarbeiten, erhält einen neuen Namen: Ständige Konferenz. Zu diesem Kreis gehören dann auch die Vertreterinnen oder Vertreter der Bezirkssportbünde sowie eine Delegierte oder ein Delegierter der Vereine in der Stadt mit mehr als 1.000 Mitgliedern.
Ins Schiedsgericht wurden Manfred Heiligenpahl (1. Judoclub Walsum), Manfred Helten (Viktoria Buchholz) und Thomas Pogadetz (DSV 98) gewählt.
Weitere Impressionen der Mitgliederversammlung: